RUBRIKEN

...Aktuelle Ausgabe

..Speakers-Corner

Bremen und Umzu

Bremer_EDV-Händler

Game-Corner

Hardware

Hintergrundwissen

Internet

Kleinanzeigen

Literatur zur EDV

Recht in der EDV

Software

SONDERMELDUNGEN

Wir / Impressum

Zum_CA_Archiv...

   Kleinanzeigen aufgeben

SCHNELL FINDEN
Geben Sie Ihren Suchbegriff ein und finden Sie Ihre Wunschartikel ganz schnell:



-powered by-
 powered by EPOS

 
- Hier stand früher Werbung -
      Dies ist eine lokale Kopie meines Artikels im Bremer Computer Anzeiger vom Juni 2001
      Die Original-Website www.ca-bremen.de ist zur Zeit nicht erreichbar
      Der Computer Anzeiger erscheint leider nicht mehr
Ü Bremen und Umzu\


Gnadenbrot für verdiente Computer

  Details lesen
Lang' ist's her, als es noch sogenannte "Volkscomputer" gab, der Commodore VC 20 (der kleine Bruder vom 64er).

  Details lesen
Bei diesem Anblick lacht das alte Computer-Herz, ein Commodore 128D (Personal Computer) im Einsatz, links daneben altbekannte Floppylaufwerke 1541, 1570 und 1571.

  Details lesen
Ein Teil des "Kellermuseums".

  Details lesen
Computer die Geschichte schrieben, C64 (Links), C128D (Mitte) und der VC 20 (Vordergrund).

Durch die Aufgabe seiner Kleinanzeige bzgl. alter CBM-Rechner wurden wir auf Herrn Günther aufmerksam und baten ihn, uns doch ein paar Infos zu seinem "Kellermuseum" zukommen zu lassen, da es unter unseren Lesern/innen auch viele Sammler und Interessierte gibt. An dieser Stelle sagen wir schon mal DANKE für den ausführlichen Bericht:

Offenbar gibt es eine Vielzahl von Menschen, die sich (noch immer oder wieder?) auf die eine oder andere Art der Beschäftigung mit den alten 8-Bit-Computern der frühen 80er Jahre verschrieben haben.

Im Internet finden sich eine Menge Seiten, auf denen Sammler ihre Kollektion alter Rechner präsentieren. Auf ftp-Servern wie dem in Finnland beheimateten ftp.funet.fi, sind Unmengen von Software, Schaltunterlagen und technischen Tips und Tricks zu finden, und auf den bekannten Auktions-Seiten wie eBay, aber auch unter darauf spezialisierten Adressen wie dem "8-Bit-Nirvana" (www.zock.com) werden Hardware, Software und Literatur gehandelt.

Manche Hardware-Freaks experimentieren mit Aufrüstkits, mit denen Rechner wie der C64 von Commodore, mit seinen für damalige Verhältnisse beachtlichen 64 kB Arbeitsspeicher und 1 MHz Prozessortakt, mit Hilfe schnellerer, softwarekompatibler Prozessoren und mit Speicher im Megabyte-Bereich getunt werden. Andere entwickeln hingegen Software-Emulatoren, die die Leistungsfähigkeit moderner Computer dazu nutzen, die Hardware der verschiedensten damaligen Rechner zumindest in Originalgeschwindigkeit abzubilden, was dann allerdings teilweise mit einem erstaunlichen Maß an Kompatibilität gelingt. Und viele haben einfach Spaß daran, mit den "guten alten", verglichen mit der Perfektion heutiger Computer- und Consolenspiele doch so schlichten Homecomputer-Spielen aus jener Zeit "herumzudaddeln", ob nun auf der Original Hardware oder in der Emulation.

Auch bei mir hat sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte eine kleine Sammlung an Computern zusammengetragen, die ich zuweilen gern als mein "Kellermuseum" bezeichne, auch wenn sie dort, zusammengepfercht mit allerhand anderen der Bastelei oder Reparatur oder schlicht des Aussortierens harrenden Wunderdingen, die meiste Zeit ein ziemlich unbeachtetes Dasein fristet. Aber immer mal wieder reizt es mich, an den alten Geräten herumzubasteln, im Wesentlichen, um sie funktionsfähig zu erhalten, manchmal auch, um die eine oder andere damals liegengebliebene Idee umzusetzen.

Und immer wieder versuche ich, z.B. über Anzeigen im CA, das eine oder andere alte Gerät zur Erweiterung meiner Sammlung (bei der ich mich allerdings im Wesentlichen auf Commodore-Rechner beschränke) oder als Ersatzteilträger vor der Verschrottung zu bewahren. Ansonsten versuche ich, die vorhandene Software auf CD zu sichern (geeignete Dateiformate gibt es dank der Emulatoren), was insbesondere bei den damals üblichen Kopierschutzmethoden noch einmal eine gewisse Herausforderung darstellt. Da kann es schonmal reizvoll sein, die Software so zu übertragen, dass sogar der Schutzmechanismus auf dem PC originalgetreu simuliert wird ;-)). Und so manche im Laufe der Jahre gewonnene Kenntnis versuche ich dann noch in eine Form zu bringen, in der ich sie auch anderen über das Internet zur Verfügung stellen kann.

Mein erster Computer war, wie für viele damals, ein C64 von Commodore, erworben Ende 1983, für ca. 675,- DM, der lange Zeit ungezählte Nächte für die Erforschung seiner soft- und hardwaretechnischen Fähigkeiten verschlungen hat. Dieser Rechner funktioniert noch heute - trotz einiger damals nicht immer zartfühlend vorgenommener Eingriffe und kleinerer Veränderungen.

Auch das später für fast ebensoviel Geld hinzugekaufte Diskettenlaufwerk tut's noch, allerdings mit einer massiv umgebauten Hardware und nach Austausch der arg billig produzierten Mechanik gegen die aus einem schlichten 5,25-Zoll- / 360 kB-PC-Laufwerk. Diese im damaligen Sprachgebrauch "Floppy" genannten Geräte enthielten immerhin nochmal ein komplettes Prozessorsystem für die Aufbereitung der Daten und die Kommunikation mit dem Rechner und setzten eine ungeheure Menge elektrischer Energie in Wärme um.

Den CBM 610 gab's bei Völkner Ende 1986 für 98,- DM (eine leider nicht kompatible Weiterentwicklung der bis Anfang der 80er kommerziell eingesetzten, "großen" CBM-Rechner, mit stolzen 128 kB Arbeitsspeicher). Das war vor meiner Atari-Ära (ab 1987) und lange vor'm ersten eigenen PC (1991, ein 286er, ebenfalls aus Völkner-Grabbelware und anderem Schrott zusammengebaut) sowie einige eher ausgefallene Zubehörteile für den C64 (z.B. das wohl nicht so häufig verkaufte Modul für die damals bei den "großen" CBM-Rechnern vorhandene IEEE-488-Schnittstelle zum Anschluss der dafür konzipierten Peripheriegeräte).

Software für den C610 gab es kaum, aber eine Menge Leute hatten dieses Gerät oder seinen "großen Bruder", den CBM 710, bzw. 720 dort erworben und tauschten nun Informationen, Tipps und Tricks über Hardware und Betriebssystem aus. Viele hofften wohl auf die ursprünglich von Commodore angekündigten Erweiterungskarten, die mit einem Z80- bzw. 8086-Prozessor den Betrieb von CP/M bzw. CP/M86 oder eventuell sogar MS-DOS ermöglichen sollten. Meines Wissens wurden diese Erweiterungen nie realisiert.

Zu den Zubehörteilen, die wohl ebenfalls nicht allzu verbreitet waren, gehört ein CP/M-Modul für den C64, das ich auch ungefähr zu dieser Zeit aus zweiter Hand erwarb. Es enthält im Wesentlichen einen Z80-Prozessor, der den von Haus aus mit einem 6510 ausgerüsteten C64 befähigen sollte, das Betriebssystem CP/M und somit eine große Auswahl der damals verfügbaren kommerziellen Software zu nutzen. Besonders gut eignete sich der C64 nicht für diesen Zweck: das Zusammenspiel mit dem CP/M-Modul war nicht sonderlich stabil, und selbst wenn es mal lief, war Textverarbeitung mit der Bildschirmdarstellung des C64 (40 Zeichen /Textzeile) kein Vergnügen, und die Arbeit mit der Floppy war für das CP/M-System, das im Gegensatz zum eingebauten "Betriebssystem" des C64 intensiv die Diskette nutzte, viel zu langsam.

Wesentlich besser funktionierte das (abgesehen von reinen Z80-Rechnern) auf dem "großen Bruder" des C64, dem mittlerweile erschienenen C128, der mit einem eingebauten Z80-Prozessor, beschleunigtem Diskettenzugriff und einem zusätzlichen Bildschirmmodus mit 80 Zeichen / Zeile für einige Zeit für eine gewisse Verbreitung von CP/M im Homecomputer-Sektor sorgte. Mich hat das damals nicht davon abgehalten, nächtelang mit dem Modul zu experimentieren, Hard- und Software zu modifizieren und so nebenbei die Interna und die Programmierung unter CP/M kennenzulernen.

Den Weg zu einer veritablen Sammlung bahnte dann 1992 der Zufall: ein Computerfreak, der bis dahin wohl eine Mailbox (heute, zu Zeiten der massenhaften Internetnutzung, weiß kaum noch einer, was das war) mit Commodore-Rechnern betrieben hatte, vermachte mir zwei "große" CBM-Rechner: der CBM 8296 war wohl das letzte Modell, das, wohl nicht zuletzt auf Grund seiner Kompatibilität zu den Vorgängermodellen, noch für die kommerzielle Nutzung Verbreitung gefunden hatte. Ein besonderes Schnäppchen war der zweite Rechner, ein 8296-D, der zusätzlich zwei Diskettenlaufwerke samt zugehörigem Prozessorsystem enthält (sonst mussten diese auch bei den großen Commodore Rechnern extern angeschlossen werden). Die Disketten hatten schon damals (die Laufwerke erschienen Anfang der 80er Jahre) eine Kapazität von 1 MByte. Zu der Zeit waren auf PCs 360 kB üblich.

Inzwischen ist meine Sammlung um einige, für eingefleischte Sammler wohl nicht allzu spektakuläre Geräte gewachsen: während der CBM 720 sowohl bezüglich der Ausstattung und der Fähigkeiten als auch vom Platzbedarf eher zu den "großen" CBM-Rechnern gehört, waren der VC20 und der Plus4 (den ich nebst zugehörigem Diskettenlaufwerk äußerst günstig auf dem Flohmarkt erstehen konnte) typische Homecomputer, der C128, von dem zwei Exemplare meinen Keller bevölkern, deckte beide Bereiche ab. Darüber hinaus haben sich mittlerweile, nicht zuletzt über die Anzeigen im CA, mehrere C64 und zugehörige Diskettenlaufwerke, in verschiedenen Ausführungen und in recht unterschiedlichem Zustand, eingefunden.

Natürlich freue ich mich auch künftig über Zuwachs zu meiner Sammlung, muss dabei aber auch den zur Verfügung stehenden "Speicherplatz" im Auge behalten (von einem anderen Sammler erfuhr ich per Email, dass er über einen eigenen Hof mit Schuppen und Nebengebäuden verfüge, was wohl einen besonderen "Katalysator" seiner umfangreichen Sammlung darstellt). Insofern interessieren mich besonders Laufwerke und Ersatzteile dazu (zumal das Prozessorsystem der oben erwähnten Laufwerke in meinem 8296-D leider vor einiger Zeit den Geist aufgegeben hat) und sehr alte CBM-Rechner (erkennbar an dem kantigen Blechgehäuse).

Aber gerade Ersatzteile sind eigentlich für alle Modelle willkommen. Es scheint doch so zu sein, dass mit der Zeit manches Bauteil einfach auf Grund seines Alters die Funktion verweigert. Aber hier liegt sicher auch ein Grund, warum an diesen alten Rechnern so gerne herumgebastelt wird: die Integrationsdichte war noch relativ gering, die Geräte enthielten noch recht viele Standardbauteile, die SMD-Technik hatte noch nicht Einzug gehalten.

Erwähnenswert scheint mir hier noch die Initiative von Thiemo Eddiks aus Oldenburg (www.eddiks.de), der seine Computer-Sammlung nicht nur im Keller verstauben lässt sondern bereits eine kleine Ausstellung organisiert hat (in einem vorübergehend leerstehenden Ladenlokal). Und es soll durchaus eine Menge interessierter Besucher gegeben haben. Vielleicht gibt es ja auch hier noch andere Sammler, die ihre Schätze einem Publikum zugänglich machen wollen? Vielleicht so etwas wie das Rundfunkmuseum?

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Günther

Bei Interesse, Fragen oder auch bei Angeboten zur Bereicherung der Sammlung hier die Telefonnummer 0421/3798216 oder: woll@wolltronic.de. weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.wolltronic.de/cbm/.






 

    nächsten Artikel anschauen - weiterblättern

    Es gibt noch 338 weitere Artikel im Ressort: Bremen und Umzu

 

(C) Copyright - send comments to webmaster. Database programming by Ralf Roeber.